RSC-Transalp-2006

12 Juli 2006

Der Ruhetag

(Untertitel: In der Ruhe liegt die Kraft)

Nachdem am Montagabend der Blog der dritten Etappe veröffentlich war, ging abends die Party im Hospiz auf dem Albulapass noch feucht fröhlich weiter. Das Getränk „Ritter Gold“ wurde von allen entdeckt und getrunken. Hierbei handelt es sich um vergorene Apfelschorle mit ca. 4% Alkohol. Da pro Kopf sicherlich nicht nur eine Flasche geleert wurde, war die Stimmung an diesem Abend dementsprechend. Der Versuch, auch nur einen Teil der Sprüche aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Blogs auf alle Fälle sprengen.

Am nächsten Morgen konnten dann endlich alle einmal ausschlafen. Trotzdem wurde um 8:00 Uhr schon wieder gefrühstückt, weil man sich geeinigt hatte am Vormittag zur Lockerung der Beine eine kleine Wanderung zu unternehmen und am Nachmittag zum Kaffeetrinken nach Bergün und/oder St. Moritz zu fahren. So stiefelten dann nach dem Frühstück auch fast alle los in Richtung einer Berghütte. Die Gruppe dezimierte sich aber weiter, da einige versuchen mussten, über klettertechnisch sehr anspruchsvolles Gelände zur Berghütte vorzurücken. Von dieser Gruppe, gelang es letztendlich nur Lutz wieder zur zweiten Gruppe, die den normalen, ausgezeichneten Weg nahm, vorzudringen und die Berghütte zu erklimmen.

Die Landschaft und die Einsamkeit in dem Albulamassiv waren gigantisch. Wir als Flachlandtiroler sind derartige Wanderungen ja eigentlich gar nicht gewohnt, dass aber auch noch Kühe und Murmeltiere die Pfade kreuzen, das hat schon ein gewisses Flair. Das Essen auf der Hütte schmeckte nach dem 9-km-langen Fußmarsch entsprechend und danach machten sich alle wieder auf den Weg zurück zum Hospiz. Dort eingetroffen, sprang man schnell in die Autos und fuhr nach Bergün zum Kaffeetrinken und Einkaufen. Bei der Abfahrt nach Bergün musste man schon erstaunt feststellen, was für ein langes Ende Weg man doch am Vortag bergauf zurückgelegt hatte, und wie beeindruckend doch die Steigung im Auto aussah. In Bergün wurde die Hitze dann fast unerträglich und einige waren vom Sonnenbrand der letzten Tage inzwischen stark gezeichnet. So suchte man immer nur noch Schatten und als wir dann auf dem Rückweg zum Hospiz waren kam endlich der erlösende Regen.

Wir aßen im Hospiz dann noch Abendbrot und danach zogen sich alle wieder relativ früh in die viel zu kleinen Betten zurück, dann am nächsten Morgen sollte der Start zur Königsetappe um 8:00 Uhr erfolgen. D.h., man musste früh aufstehen, um bei nur einer warmen Dusch- und Waschgelegenheit die morgentliche Wäsche nicht noch spärlicher ausfallen zu lassen. Auch die Anspannung, auf das was am nächsten Tag da wohl kommen mag, war in den Zimmern zu spüren.

 

Warten wir es ab, bis Morgen

Jörg