RSC-Transalp-2006

01 August 2006

Fazits

So, wir haben die Überquerung der Alpen von Oberammergau nach Riva del Garda erfolgreich abgeschlossen, sind erschöpft und glücklich und müssen unsere Gedanken und Eindrücke erst einmal sortieren. Nach einem Tag Erholung in Riva del Garda sitzen wir alle am letzten Abend im Restaurant und schreiben in Kürze unser Fazit der Tour. Die bisher veröffentlichten Blogs wurden von Jörg verfasst, immer mit dem Bestreben alles möglichst objektiv darzustellen. Obwohl dies jedoch nicht möglich ist, zumal Jörg nicht überall zur gleichen Zeit sein kann und jede Berichterstattung subjektiv ist, kann ein gewisses Maß an Objektivität durch entspr. Kommentare hergestellt werden.

Hier nun in zufälliger Reihenfolge die Fazits der Teilnehmer und Teilnehmerinnen:

 

Vorweg war es für uns eine große Herausforderung, an dieser Tour teilzunehmen. Von Tag zu Tag wurde uns aber klar, dass wir uns richtig entschieden hatten, nicht zuletzt bei dem Anblick auf Riva del Garda kurz vor der Ankunft mit „Flachköpper im See“. Ein riesengroßes Dankeschön an die Orgis Andreas, Peter, Jörg (tolle Strecke) und nicht zuletzt Lutz für sein Durchhaltevermögen, wobei die Fahrer Heinz und Hans-Werner auf jeden Fall nicht vergessen werden dürfen, denn sie haben jeden Tag dafür gesorgt, dass alle Fahrer(innen) gut genährt und sicher am Teilstreckenziel ankommen konnten.
(Beate und Andreas T.)

 

- Lu, lu, lu, Lukas Podolski
- scheiß der Hund drauf
- Stelvio, sehr schön
- letzten Tag total unterschätzt
- insgesamt: super tolle Tour außer Hin- + Rückfahrt (grüner Bus)
(Peter)

 

Eine Alpenüberquerung war seit vielen Jahren ein Traum von mir. Das Radfahren in einer Gruppe lässt die kleinen Wehwehchen in den Hintergrund treten. Dank der guten Organisation konnte ich mich sehr gut auf das Radfahren konzentrieren. Ich denke, dass ich die Eindrücke dieser Fahrt erst in der Zukunft verarbeiten werde. Die gesammelten Eindrücke werden mir auf den nächsten Fahrten sehr hilfreich sein. Ich freue mich schon sehr auf die Fotos. Das wichtigste habe ich natürlich vergessen: „Flachköpper in Riva“ der was nach so einer Tour.
(Andreas B.)

 

Wo waren die Berge? Ha, ha, ha.
(Lars)

 

Ich habe die schöne Gegend und die steilen Anstiege vom Auto aus gut verkraftet bzw. genossen! Leider litt das Gemeinschaftsgefühl am letzten Tag, so dass der Abschied nicht schwer fällt!
(Heinz)

 

Danke Lutz, danke Jörg und danke den Helfern, die uns die Erfüllung eines lang gehegten Wunschtraums ermöglicht haben. Für uns ein unvergessliches Erlebnis!!!
(Frank + Ursel)

 

Wenn man in Garda im Hof des Restaurants bei gutem Essen und gutem Wein sitzt, wirkt das, was man hinter sich hat, ziemlich unwirklich. Faktisch haben wir viel über uns und das Radfahren gelernt. Diese Berge und noch herausfordernde Abfahrten liegen hinter uns und es ist ein gutes Gefühl, es geschafft zu haben. Alpe d’Huez war wirklich eine Lachnummer dagegen.
Die guten Seiten: wir hatten tolle Strecken, super Organisation, perfekte Betreuung, gute Unterkunft, wenig technischen Streß, gute Kameradschaft, viel Wasser, noch mehr Bananen …
Die schlechten Seiten: es ist zu Ende.
Die Erfahrung: Grenzen sind fließend und man lernt nie aus.
Die Empfehlung: mehr davon!
(Ulrike & Norbert)

 

Tag 1: Super, aber total den ersten „Berg“ unterschätzt.
Tag 2: Die Beine fühlten sich gut an.
Tag 3: „Königsetappe – Stelvio“ Superklasse, ein Paß-Traum.
Tag 4: Gut das Jörg uns vorher mitteilte, das es noch „nach oben“ geht.
Tag 5: Vor der Tour der beste Tag.
Tag 6: … nochmals super steil bis 22%.
Fazit: Hatte großen Respekt vor dieser Tour und hoffte, das die Übersetzung 34/27 reicht. Es geht! Man(n) kann es sich jedoch mit 3-fach Kurbel etwas einfacher machen. 6 Tage Kraftausdauer!!!
(Stefan)

 

Vom Auto aus ein Traum, auf dem Rennrad ein (Alp)traum.
(Hans-Werner)

 

Ein Traum wurde wahr!
Dank der perfekten Planung und des überwiegend super Wetters wurde es eine völlig stressfreie Alpenüberquerung. Dank für die tolle Stimmung an Euch RSCler und besonders an Lutz und Jörg! Ich hoffe, dass Ihr diese Touren in den nächsten Jahren noch öfter einplant und ich auch weiterhin ohne Vereinstrikot bei Euch mitfahren darf.
(Frank)

 

Lange habe ich mich nicht getraut, mit in die Berge zu fahren. Doch dieses Jahr war meine Chance, noch 4 weitere Frauen hatten sich zur Tour angemeldet. Ich war aber trotzdem die Schnecke bei den Abfahrten. Vielen Dank, dass Ihr immer geduldig auf mich gewartet habt! Vielen Dank den Organisatoren und den Fahrern! Es war ein großartiges Erlebnis!
(Erika)

 

Es war toll, euch alle kennen gelernt und einem so erfolgreichen Team „gedient“ zu haben. Habe großen Respekt vor dieser Leistung.
(Doris)

 

Vielen lieben Dank an die Organisatoren: Peter, Lutz, Andreas. Tolle Streckeführung, prima Hotels, viel Spaß! Leider nicht alle Teilnehmer Gruppen-Teamfähig. Die Begeisterung der „Neuen-Bergfahrer“ fand ich toll. Sollte es eine nächste Tour geben, bin ich gerne wieder dabei, aber 16 Fahrer ist zu viel! Mit dem Rad 80 Km/h zu fahren ist leichter als über die Straße zu gehen. Vielen Dank für die erhaltene Fürsorge!
(Klaus)

 

Es war meine vierte Alpenüberquerung, meine zweite innerhalb von drei Wochen. Obwohl die RSC-Tour nicht mit den drei Jeantex-Tour-Transalp vergleichbar ist, war es eine der schönsten Touren, da der Faktor Zeitstress nicht vorhanden war. Die Strecke und das Wetter waren schon ein Gedicht. Viele Bilder und Panoramen werden mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben. Mein aller größter Dank gilt allen, die diese Alpenüberquerung ermöglicht bzw. aktiv an der Realisierung mitgewirkt haben.
Meine Hoffnung, gemeinsam in einer Gruppe die Anstiege der Alpen zu bewältigen ist leider enttäuscht worden. Einige waren eigentlich an jedem Berg auf der Flucht, im hinteren Bereich dagegen sind Susanne und ich immer wieder alleine gefahren, dann kam es mir vor wie ein Radurlaub zu zweit. Gespräche mit und vertiefende Kontakte zu anderen MitstreiterInnen gab es während der Klettereien kaum – schade. Im Gegensatz dazu waren die Abende in gemeinsamer Runde nett, leider aber kurz, denn ich wollte immer noch die Zeit finden, die nächste Etappe nochmals auf dem GPS-Gerät zu kontrollieren, um möglichst Schotterwege, Sackgassen, und alles weitere was das Radfahren gestört hätte, zu vermeiden. Auch musste die Route für die Fahrer noch schriftlich fixiert und ein kleiner Text im Blog für die „Daheimgebliebenen“ verfasst werden. Auf dem Albulapass (Ruhetag) und in Riva del Garda war es jedoch wesentlich „entspannter“. Für mich habe ich aus dieser Situation das Beste gemacht: intensives Krafttraining. Ein weiteres Mal würde ich erneut fahren, wenn meine Erwartungen anders gewichtet wären oder aber die Zielsetzungen der Tour differenzierter definiert werden.
(Jörg)

 

Für mich war es eine sehr, sehr schöne Woche mit vielen neuen, fantastischen Eindrücken. Ebenso war es mir eine Freude mit zu zusehen, wie sich einige Mitradler (Fahrer) gar nicht satt sehen konnten an alle den schönen Aussichten. Einige von Euch habe ich neu in mein Herz geschlossen. Bedanken möchte ich mich bei allen, die durch ihr persönliches Arrangement die Tour ermöglicht haben. Ein ganz besonderer Dank geht an Heinz und Hans-Werner, die sich während der Etappen rührend um uns gekümmert haben. Danke Jörg für die lockeren Beine und die liebevolle Begleitung. Bei einer Wiederholung bin ich wieder dabei!
(Susanne)

 

Alles begann im November 2005 mit Peter und Andreas nach dem spinning in der Sauna.
EINMAL DIE ALPEN ÜBERQUEREN.
Jetzt wo alles vorbei ist, resümiere ich ein wenig und kann auf folgendes zurückblicken:
Das super Sommerwetter hat alles leichter und sicherer gemacht
Die Strecke hatte immer wieder tollen Landschaften, Ausblicke und Überraschungen parat
Meine Vorbereitung muss für das erste Mal gut gewesen sein, da ich mir meine Kräfte gut einteilen konnte und dadurch entspannt in Riva angekommen bin
Unvergessene positive Eindrücke wie das Hahntennjoch, das Albula Hospiz, der Ruhetag, die Ankunft am Gardasee, aber auch das Negativerlebnis mit der Ankunft am Stelvio werden mir lange in Erinnerung bleiben
Neue oder engere Freundschaften – danke Stephan -  sind entstanden, der gruppendynamische Prozess ist nicht vollendet worden…….
Lu, Lu, Lu Lukas Podalski,  ---  Da sch.. der Hund drauf und viele kleine andere Sprüche und Melodien.

Dankeschön sage ich an euch alle, dafür dass ihr dabei ward.
Ein besonderes Dankeschön geht an
Peter und Andres B. für die Unterstützung bei der Planung und Vorbereitung
Jörg für die super Arbeit als Navigator und Streckeneinweiser

und an SANJA, dass du mich bei Allem aus der Nähe und der Ferne unterstützt hast.

(Lutz)

14 Juli 2006

6. Etappe: Madonna di Campiglio - Riva del Garda

(Untertitel: Das Sahnehäubchen)

Während der letzten sechs Tage, war immer das während der ersten Etappe gefahrene Hahntennjoch das Maß aller Pässe. Immer wieder wurden die Steigungen der Pässe mit denen des Hahntennjochs verglichen und alle meinten, am Hahntennjoch die meisten Schwierigkeiten gehabt zu haben. Dieses Bild sollte jedoch am letzten Tag relativiert werden. Jörgs Briefing vor der Etappe fiel relativ knapp aus und man konnte angesichts der nur 70 km langen Etappe nach Riva del Garda den Eindruck gewinnen, dass man schon am Ziel sei, zumal es nur noch 1.418 m bergauf und ganze 2.862 m bergab gehen sollte. Was sollte uns Bergziegen da  noch aufhalten. Bestärkt wurde diese Meinung dadurch, dass Jörg gestern sagte, wer über den Passo Gavia sei, würde auch in Riva del Garda ankommen und den hatten ja alle wie schon beschrieben mit Bravour gemeistert.

Also starteten wir heute erst um 9:30 Uhr in Madonna di Campiglio bei herrlichem blauen Himmel und angenehmen Temperaturen. Die ersten 21 km rollten wir nur bergab und nur rote Ampeln an einigen Baustellen konnten uns bremsen. Dann bog Jörg auf einmal von der Hauptstraße links ab in Richtung Passo Daone, einem Märchenpass, wie Jörg ihn nannte. Die Straße wurde immer schmaler, bis sie nur noch ein Auto breit war und die Steigung nahm schlagartig zu. Einige Steigungsmesser gaben maximale Steigungen von 19% an. Jetzt hatten einige doch arg zu kämpfen. Der Pass hatte insgesamt 680 hm verteilt auf 6 km Länge. Die anfängliche brutale Steigung nahm zur Passhöhe hin zum Glück stetig ab und alle erreichten diese wiederum fahrend. Trotzdem war es ein schöner Pass, dessen Straße komplett von Bäumen gesäumt ist, deren Kronen die Straße auch nach oben vor dem direkten Sonnenlicht schützen. Obwohl wir durch die Anstrengungen schwitzten froren unsere Fahrer und sie zogen sich Windwesten an.

Auf der Passhöhe erholten und stärkten wir uns, um dann gemeinsam abzufahren und in einem der nächsten Orte eine Kaffeepause einzulegen. Das Hahntennjoch hatte plötzlich seine führende Position in der Schwierigkeitsrangfolge verloren und an seine Stelle trat der Passo Daone. Jörg grinste etwas verschmitzt, aber er erinnerte noch einmal daran, dass gestern Abend beim Abendbrot Stimmen zu hören waren, die heute von Durchstarten sprachen, da man ja keine Körner mehr für den nächsten Tag aufheben müsse. Jetzt glaubten aber alle, dass nichts mehr kommen könne, aber warum verdrückte Jörg beim Kaffeetrinken zwei Packungen Powergel??? Kam doch noch was?

Nach der Pause ging es wieder auf eine ganz schmale Straße (wenn man überhaupt noch von Straße sprechen kann) und die Steigung war brutal. Sie dürfte stellenweise jenseits der 20% gewesen sein. Einige mussten hier vom Rad und die Rangfolge der steilsten Rampen wurde erneut durcheinander gewürfelt. Das letzte Stück des Passo Durone war dann einigermaßen fahrbar aber angesichts der in den letzten Tagen durchlebten Strapazen trotzdem nicht einfach zu fahren. Als wir dann auch diesen Pass hinter bzw. unter uns gelassen hatten, sollte es wirklich rollend nach Riva del Garda gehen.

Zwar war da noch der Passo Ballino, aber dieser Pass konnte uns dann wirklich nicht mehr stoppen, mehr Probleme machte da schon der auflebende Gegenwind. Aber trotzdem durften wir uns dann endlich am Anblick des Tennosees erfreuen und einige Kehren später dann am Anblick des Gardasees aus 450 m Höhe über Riva del Garda. Ein beeindruckender Anblick, wir haben es also geschafft, eine Alpenüberquerung mit dem Rennrad in 6 Tagen.

Angekommen am Gardasee sprangen dann wirklich einige in Radmontur in den See und badetet – sogar Flachköpper von einer Schwimminsel wurden gemacht (Ich hoffe es gibt Bilder, die dies belegen). Jetzt haben wir die Hotelzimmer bezogen, sind geduscht und werden gleich wohl erst einmal kräftig feiern gehen. Morgen ist dann noch Regeneration angesagt und erst Übermorgen geht es in die Heimat zurück. Wenn alle das Erlebte verdaut und analysiert haben, werden hier sicherlich noch einige Kritiken und Fazits veröffentlicht.

 

Bevor ich jedoch diesen Tagesbericht schließe, möchte ich meinen aller größten Dank an Andreas, Lutz und Peter für die perfekte Organisation und an Heinz und Hans-Werner für die super tolle Betreuung, Verpflegung und die vielen Späßchen und Aufheiterungen während der letzten sieben Tage aussprechen. Danke Jungs, dass war SUPER!!!

 

Als in diesem Sinne

Jörg

13 Juli 2006

5. Etappe: Bormio - Madonna di Campiglio

(Untertitel: Abenteuer und Monotonie)

Gestern Abend hat Jörg uns für die heutige Etappe noch Sonne und 33 Grad versprochen. Dies schien sich auch am frühen Morgen beim Start um 9:00 Uhr in Bormio auch noch zu bewahrheiten, obwohl schon einige Wolken am Himmel zu sehen waren. Nachdem wir uns dann sofort nach dem Start in den ersten Anstieg zum Passo Gavia machten, war es zwar noch warm, aber die Wolken zogen immer mehr zu und es zeichnete sich immer mehr ab, dass wir nicht trocken nach Madonna di Campiglio kommen würden. Trotz aller Befürchtungen (Jörg hatte den Anstieg zum Passo Gavia nicht gerade rosig beschrieben) erreichten alle die Passhöhe und alle waren überrascht, wie gut sie diese Herausforderung gemeistert hatten. Es war sicherlich von Vorteil, dass es nicht ganz so heiß war wie angekündigt und dass vor allem die schwerste Aufgabe des Tages gleich zu Beginn kam und nicht erst nach 80 km Anfahrt und zwei Pässen.

Nach einer ausgiebigen Frühstückspause auf dem Gavia mummelten sich alle dick und warm ein, denn jetzt sollte es den Passo Gavia in Richtung Passo Tonale wieder hinuntergehen. Die Abfahrt war schon ein klein wenig abenteuerlich: die Strasse war so eng, dass teilweise nur ein Auto Platz hatte, die Straße hatte viele Schlaglöcher und sie war durch Sand und Splitt stark verschmutzt, das Gefälle war teilweise auch erheblich und es gab einen längeren unbeleuchteten Tunnel. Dem Splitt sind dann auch zwei Hinterräder zum Opfer gefallen, den Tunnel durchfuhren wir im Verband eskortiert von den beiden Fahrzeugen. Aber obwohl die Autos mit Licht fuhren, sah man die Hand vor Augen nicht, geschweige denn die Strasse oder seinen Vordermann/-frau. Zum Glück sind aber alle ohne Sturz durch den Tunnel gekommen und konnten die Abfahrt fortsetzen, die dann in der zweiten Hälfte von der Straße her wesentlich besser wurde.

Bevor es in den Passo Tonale ging trafen wir uns alle noch einmal, um uns der warmen Klamotten zu entledigen. Stefan nutzte die Gelegenheit und pumpte sein Hinterrad wieder auf 8 bar auf, da u.a. ihm in der Gavia-Abfahrt der Schlauch des Hinterrades geplatzt war. Dann klönten wir noch einen kurzen Moment und wollten gerade losfahren, als ein lautes Pfffff zu hören war: Stefans Hinterrad war wieder platt! Er tauschte Mantel und Schlauch und pumpte emsig bis es laut knallte. Der nächste Schlauch war hin. Erst der nächste Anlauf war von Erfolg gekrönt und wir konnten den Passo Tonale in Angriff nehmen. Diese Auffahrt war relativ unspektakulär und nach einer langen Abfahrt trafen sich alle zur zweiten großen Vesperpause, bevor es zum letzen Anstieg ging.

Zum Passo Campo Carlo Magno fuhren wir wieder im Verband, was zum wiederholten Male scheiterte, denn die vorderen fuhren zu schnell oder die hinteren zu langsam, jedenfalls kamen wir nicht wie gewünscht geschlossen am Pass an. Auch eine vereinbarte Espressopause wurde fast zur Farce. Einige wollten weiterfahren andere wollten ihren Milchkaffee oder ihren Espresso. Letztendlich tranken einige ihren Kaffee und andere schauten zu. Die Auffahrt zum Passo Campo Carlo Magno wurde dann wieder von kleineren Regenschauern begleitet. Die Gruppe an sich, teilte sich dann wieder wie an fast allen vorangegangen Pässen in die gleiche Grüppchen, die dann gemeinsam den Pass hochfuhren. Einige ganz Schnelle fahren dann meist noch allein vorne weg und die langsamsten fahren meist alleine hinter allen anderen her.

Insgesamt fanden fast alle diese fünfte Etappe sehr schön und fast alle waren stolz und erleichtert, heil und gesund und auf zwei Rädern in Madonna di Campiglio angekommen zu sein. Morgen wartet dann ja nur noch die Tour d’Honneur nach Riva del Garda.

Bis Morgen

Jörg

12 Juli 2006

4. Etappe: Albulapasshöhe - Bormio

(Untertitel: Die Nerven liegen blank)

Heute Morgen ging es wieder bei blauem Himmel und Sonnenschein um 8:00 Uhr los in Richtung Ofenpass und Stilfserjoch. Die Abfahrt vom Albulapass nach La Punt und auch die lange moderate Abfahrt von dort nach Zernes wurden mehr oder weniger im geschlossenen Verband gefahren. Erst als es in den Ofenpass ging teilten sich alle wieder in kleinere Grüppchen auf. Auf dem Ofenpass war die erste Verpflegung ausgerufen worden und nach ca. 2 - 2,5 Std. waren dann alle dort eingetroffen.

Nach einem üppigen Frühstück mit Brötchen und Obst fuhren wir wieder im geschlossenen Verband in Richtung Grenze und dann nach Prad, dem Start zum höchsten Punkt der Etappenfahrt, dem Stilfserjoch mit 2.757 m. Es war heiß, die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel und viel Schatten gab es nicht. Dementsprechend viel wurde getrunken, Arme wurden mit feuchten Armlingen vor der Sonne geschützt und alle hatten nur ein Ziel, die Passhöhe. Kurz vor der Passhöhe gab es noch die zweite Verpflegung auf der Franzenhöhe, so dass alle gestärkt und satt die letzten Höhenmeter in Angriff nehmen konnten. Als die letzten dann oben auf dem Pass ankamen setzte Regen mit Hagel ein und es kühlte schnell ab. So wurde ein gemeinsames Bild aller Mitstreiter unter dem Passschild vereitelt, denn einige sind aufgrund des Wetters schnell nach Bormio abgefahren.

In Bormio trafen sich dann alle wieder zum Abendbrot – man spürte aber, dass die Stimmung etwas gedrückt war, der Tag und die Anstrengungen haben ihre Spuren hinterlassen.

Jetzt ist das Ende ja aber schon absehbar, morgen noch eine schwere Etappe und dann die Reise nach Riva del Garda.

 

Tschüss

Jörg

 

Der Ruhetag

(Untertitel: In der Ruhe liegt die Kraft)

Nachdem am Montagabend der Blog der dritten Etappe veröffentlich war, ging abends die Party im Hospiz auf dem Albulapass noch feucht fröhlich weiter. Das Getränk „Ritter Gold“ wurde von allen entdeckt und getrunken. Hierbei handelt es sich um vergorene Apfelschorle mit ca. 4% Alkohol. Da pro Kopf sicherlich nicht nur eine Flasche geleert wurde, war die Stimmung an diesem Abend dementsprechend. Der Versuch, auch nur einen Teil der Sprüche aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Blogs auf alle Fälle sprengen.

Am nächsten Morgen konnten dann endlich alle einmal ausschlafen. Trotzdem wurde um 8:00 Uhr schon wieder gefrühstückt, weil man sich geeinigt hatte am Vormittag zur Lockerung der Beine eine kleine Wanderung zu unternehmen und am Nachmittag zum Kaffeetrinken nach Bergün und/oder St. Moritz zu fahren. So stiefelten dann nach dem Frühstück auch fast alle los in Richtung einer Berghütte. Die Gruppe dezimierte sich aber weiter, da einige versuchen mussten, über klettertechnisch sehr anspruchsvolles Gelände zur Berghütte vorzurücken. Von dieser Gruppe, gelang es letztendlich nur Lutz wieder zur zweiten Gruppe, die den normalen, ausgezeichneten Weg nahm, vorzudringen und die Berghütte zu erklimmen.

Die Landschaft und die Einsamkeit in dem Albulamassiv waren gigantisch. Wir als Flachlandtiroler sind derartige Wanderungen ja eigentlich gar nicht gewohnt, dass aber auch noch Kühe und Murmeltiere die Pfade kreuzen, das hat schon ein gewisses Flair. Das Essen auf der Hütte schmeckte nach dem 9-km-langen Fußmarsch entsprechend und danach machten sich alle wieder auf den Weg zurück zum Hospiz. Dort eingetroffen, sprang man schnell in die Autos und fuhr nach Bergün zum Kaffeetrinken und Einkaufen. Bei der Abfahrt nach Bergün musste man schon erstaunt feststellen, was für ein langes Ende Weg man doch am Vortag bergauf zurückgelegt hatte, und wie beeindruckend doch die Steigung im Auto aussah. In Bergün wurde die Hitze dann fast unerträglich und einige waren vom Sonnenbrand der letzten Tage inzwischen stark gezeichnet. So suchte man immer nur noch Schatten und als wir dann auf dem Rückweg zum Hospiz waren kam endlich der erlösende Regen.

Wir aßen im Hospiz dann noch Abendbrot und danach zogen sich alle wieder relativ früh in die viel zu kleinen Betten zurück, dann am nächsten Morgen sollte der Start zur Königsetappe um 8:00 Uhr erfolgen. D.h., man musste früh aufstehen, um bei nur einer warmen Dusch- und Waschgelegenheit die morgentliche Wäsche nicht noch spärlicher ausfallen zu lassen. Auch die Anspannung, auf das was am nächsten Tag da wohl kommen mag, war in den Zimmern zu spüren.

 

Warten wir es ab, bis Morgen

Jörg

 

10 Juli 2006

3. Etappe (Susch - Albulapasshöhe)

(Untertitel: Schön – traumhaft – unbeschreiblich)

Nach einer erholsamen Nacht und einem ziemlich spärlichem Frühstück in unserer Pension sind wir heute Morgen wieder pünktlich um 9:00 Uhr in Susch gestartet. A propos Frühstück, das Essen gestern Abend in unserer Pension war ebenso spärlich: es gab „nur“ Pizza und deshalb haben einige Hungrige noch die neue Disziplin „Restaurant-Hopping“ kreiert und sind in ein zweites Restaurant gewechselt, um noch eine ordentliche Portion Spaghetti zu verzehren. Auch muss die Frage gestellt werden, ob die Belastungen des einzelnen während der ersten zwei Etappen überhaupt groß genug waren, denn schon vor dem Frühstück trafen sich fast alle zum kollektiven Speichenpolieren in der Garage. Nein, nein die Räder wurden nicht nur technisch kontrolliert, sondern es wurden wirklich Speichen und Sattelstangen poliert. Man ist eben in der Schweiz und dort möchte man ja nicht unangenehm auffallen ;-)).

Nach dem Start in Susch ging es sofort bergauf in Richtung Flüelapass. Dreizehn Kilometer sollten wir uns bei durchschnittlich 7% Steigung an wunderschönen Landschaftsbildern erfreuen können und auch das Wetter war bilderbuchähnlich, es schien die Sonne von einem knallblauen Himmel herunter. Ohne Frage, dies war bisher die schönste Passfahrt, bei der uns auch Schlangen auf der Straße und ein Lama auf der Wiese bei unserer Expedition beobachteten.

Auf der Passhöhe angekommen sammelten wir uns alle wieder und füllten unsere Wasserflaschen auf. Die Abfahrt nach Davos war dann auch bei moderaten 7% Gefälle mit übersichtlicher Straßenführung ein Traum Leider gab es eine Reifenpanne bei der Abfahrt und in Davos dann gleich die zweite, so dass wir uns hier relativ lange erholen konnten und alle bisher gesammelten Eindrücke austauschen und verdauen konnten. Wir setzten uns Fahrt dann durch Davos fort. Obwohl uns Jörg vor einem relativ langen und kalten Tunnel gewarnt hatte und wir auch eine entsprechende Strategie entwickelt hatten, um uns vor dem Tunnel entsprechen wärmetechnisch rüsten zu können, würde dieser Plan durch allgemeine Verwirrung vereitelt und fast alle mussten in kurz-kurz durch den Tunnel fahren. Hier wurden dann wohl auch wegen der Kälte Geschwindigkeiten bis ca. 60 km/h gefahren, nach dem Motto: ist mir kalt, dann fahre ich mich warm.

In der Ortschaft Wiesen legten wir dann unsere geplante Kaffeepause ein, um uns für die letzte Tagesaufgabe, den Aufstieg zur Albulapasshöhe, zu rüsten.

Dieser ca. 23 km lange Anstieg bei ebenfalls wieder sehr moderaten Steigungsprozenten dürfte es jedem den Atem verschlagen haben. Jedem boten sich unbeschreibliche Bilder: Golfplätze, gepflegte Wiesen, spektakuläre Blicke in tiefe Abgründe und Täler, Blicke auf monumentale Gebirgsmassive links, rechts, vorn und hinten, Fahrten durch und über Viadukte, einsame Landschaften usw. Manchmal kam man sich sehr, sehr klein vor und dann wieder sehr, sehr groß, weil man schon so viel an Höhe gewonnen hat.

In Bergün verabschiedeten wir dann Nicole. Sie wollte mit der Rätischen Bahn in Richtung Heimat fahren – ihre Urlaubsfahrt sollte hier enden. Wir nutzten diese Gelegenheit und füllten letztmalig unsere Wasserflaschen auf, und kühlten unser Köpfe und Hände wieder in einem Brunnen. Dann starteten wir dien letzten Angriff auf die Albulapasshöhe. Zwölf Kilometer trennten uns noch vom wohlverdienten Ruhetag. Und alle haben auch diese letzte Herausforderung bewältigt und sind auf zwei Reifen fahrend am Hospiz auf dem Albulapass angekommen. Den letzten Ankömmlingen kam die Ehre zu Teil, von einer immer größer werdenden Laola empfangen zu werden.

Die Stimmung in der Gruppe war dementsprechend gut und auch die Zimmer, die uns erwarteten konnten diese nicht trüben. Es gab 2-, 3- und 4-Bettzimmer, bei fließend kalt Wasser auf der Treppe, niedrigen Decken (der Fahrradhelm sollte im Bett wohl lieber auf dem Kopf bleiben, um Verletzungen beim nächtlichen Gang zur Toilette zu vermeiden) und spärlicher Beleuchtung. Aber es gab eine Dusche mit Warmwasser, diese wurde dann in Zweiergruppen der Reihe nach benutzt, zu zweit duschen geht eben schneller als allein!?!)

Jetzt sitzen alle in der Hospizkneipe und feiern ausgelassen den morgigen Ruhetag. Einige Gläser waren schon ganz schön tief, wie gut, dass wir morgen ausschlafen können. So wurde auch das Motto der aktuellen RSC-Transalp-Tour entwickelt: „Flachköpper machen in Riva“. Auf das Foto freue ich mich schon jetzt, wie alle Mitstreiter gemeinsam und synchron per Flachköpper in Riva in den Gardasee springen. Das Foto wird hier dann garantiert veröffentlicht, versprochen!

Auch den Spruch des Tagen, möchte ich Euch nicht vorenthalten: „Jörg, meine Beine freuen sich schon auf deine Hände!“ (Zur Erklärung: Jörg massiert Susanne abends immer die Beine, damit sie am nächsten Tag alle in Grund und Boden fahren kann.)

 

So ich melde mich spätestens Mittwoch wieder, aber evtl. gibt es ja auch vom morgigen Ruhetag wieder nette Sachen zu berichten.

Bis dann

Jörg

09 Juli 2006

2. Etappe (Imst - Susch)

(Untertitel: Hart aber schön)

Wir haben den zweiten Abschnitt der RSC-Transalp 2006 erfolgreich beendet und sind glücklich aber erschöpft in Susch angekommen.

Heute Morgen sind wir pünktlich um 9:00 Uhr in Imst auf die Räder gesprungen und sind noch verhaltener als gestern losgefahren. Das Wetter hat endlich mitbekommen, dass wir auf dem Weg nach Riva sind und hat die Wolken durch einen blauen Himmel mit strahlender Sonne ersetzt. So konnten wir sofort in kurz–kurz starten und auch vereinzelte Westen oder Arm- und Beinlinge wurden schnell wieder ausgezogen und in die Taschen gestopft.

Die erste Aufgabe des Tages war die Pillerhöhe. Es sollte von ca. 800m auf ca. 1.550m hoch gehen, da wir jedoch von Imst aus zur Pillerhöhe gestartet sind blieben uns 20% steile Rampen wie in der Anfahrt von Landeck erspart. So kurbelten wir uns alle beharrlich zum Gipfel der Pillerhöhe und wurden von einem wunderschönen Panorama über das Inntal belohnt. Da alle verfügbaren Fotoapparate gezückt wurden, dürfte später eine entsprechend große Anzahl an Bildern zur Verfügung stehen. Die Abfahrt von der Pillerhöhe nach Prutz war relativ steil jedoch aufgrund der trockenen Straßenverhältnisse gab es eigentlich keine größeren Probleme.

Nach Prutz fuhren wir im Inntal flussaufwärts in Richtung Schweiz. Es war ein kupiertes Gelände in dem es immer wieder kurz bergauf und dann wieder bergab ging. Ein richtiger Rhythmus war hier nicht zu finden. Es musste sogar eine kleine Crosseinlage eingelegt werden, da eine Ortsdurchfahrt wegen eines Volksfestes gesperrt war. So durften wir einen ungeteerten Ackerweg fahren, aber auch die Aufgabe lösten alle bereitwillig. Dann kamen wir endlich zum Grenzübergang zur Schweiz. Vor dem Grenzübertritt stärken wir uns aber alle noch einmal kräftig und legten unsere erste Vesperpause an diesem Tage ein. Die Einreise in die Schweiz war unproblematisch, obwohl Andreas seine Portemonnaie in Oberammergau liegen gelassen hat und wir schon Probleme befürchten, aber die Grenzbeamte lies uns ohne Ausweiskontrolle einreisen (Hauptsache wir kommen auch wieder raus ;-)).

Jetzt trennten uns noch 20 km von den letzten drei kleineren Aufgaben des Tages. In Crusch ging es wieder etwas steiler zur Sache in Richtung Sent. Danach ging es abwärts nach Scoul und von dort fuhren wir in den Anstieg nach Ftan. In Ftan sah man vielen schon die Erschöpfung und die Strapazen der letzten beiden Tage ins Gesicht geschrieben. Die Steigungen wurden schon deutlich höher eingeschätzt als sie in Wirklichkeit waren aber die Moral und die Stimmung muss man immer noch super gut beschreiben. Vielleicht ist dies aber auch nur noch der Galgenhumor, der den angeschlagenen Fahrern und Fahrerinnen geblieben ist. Jedoch wurde auch der letzte Anstieg des Tages nach Bos-Cha erklommen und wir belohnten uns mit einer Erfrischung am bzw. im Dorfbrunnen. Einige steckten nicht nur die Hände ins erfrischende Wasser sondern ganze Köpfe wurde darin versenkt, ob mit oder ohne Sonnenbrille, das war schon egal.

Das letzte Stück, ca. 5 km, war ziemlich nervig, da es eine stark befahrene Straße mit Tunnel war, die Autofahrer ziemlich genervt auf uns reagierten und dies auch allzu deutlich artikulierten.

Aber jetzt sitzen wir alle glücklich im Hotel, haben wahrscheinlich alle schon geduscht und werden dann bald zum Essen stürzen, um verbrauchte Energiereserven wieder aufzufüllen. Morgen geht es dann über den Flüela- zum Albulapass hoch, zu unserer einzigen Bergankunft, wo wir dann am Dienstag ja auch einen Tag Pause machen. Den haben wir uns dann sicherlich verdient.

 

Bis morgen

Jörg

08 Juli 2006

1. Etappe (Oberammergau - Imst)

(Untertitel: Aller Anfang ist schwer und nass)

Nachdem gestern Morgen die ersten vier RSCler in Oberammergau eingetroffen sind konnten die restlichen 12 erst gegen 22:00 Uhr aus den Autos springen (bedingt durch die sehr späte Abreise gegen 12:00 mittags und 10 Stunden Fahrtzeit). Nachdem die Räder zusammengebaut, die Autos ausgeräumt und die Zimmer bezogen waren sind wir alle noch ein Bierchen trinken gegangen, um zumindest äußerliche Entspannung zu demonstrieren. Dann sind wir alle in die Betten gefallen und haben versucht zu schlafen.

Heute Morgen wurden wir dann gegen 6:30 Uhr jäh durch intensive Regenschauer aus den tiefsten Träumen geweckt und wahrscheinlich haben alle das gleiche gedacht: „Muss es gerade heute regnen?“ Es musste. Selbst nach der Katzenwäsche und dem Frühstück regnete es um 9:00 Uhr zur Startzeit immer noch, zwar nicht mehr so heftig aber Besserung versprach der Himmel nicht. Nach einem kurzen Briefing von Jörg, in dem er nicht nur die Etappe beschrieben sondern auch auf die Gefahren bei der Abfahrt vom Hahntennjoch hingewiesen hat, rollten wir los. Alle erst einmal im Gänsemarsch hinter Jörg hinterher, denn er kannte die Etappe und hatte das GPS-Gerät!

Es ging durch Oberammergau und dann über den Ammersattel, den ersten Pass, der ca. 200 Höhenmeter hat und insgesamt eine Kehre sein eigen nennt. D.h. diese Aufgabe war noch nicht besonders anspruchsvoll und zur Belohnung durften wir dann bergab nach Österreich rüberrollen und am schönen Plansee entlangfahren (leider fehlte die Sonne um das Wasser richtig türkis aussehen zu lassen).

Nach einer weiteren kurzen Abfahrt nach Reutte bogen wir ab auf die Fernpassstraße. Auf dieser herrschte natürlich das reinste Verkehrschaos, Auto an Auto so dass wir zeitweise auf der Mittellinie fahrend die stehenden Autos überholt haben. Hier haben wir unsere Begleitfahrzeuge dann auch für längere Zeit zum letzten Mal gesehen. Sie steckten nicht nur im Stau fest, sondern es gab im Anschluss auch einige Verwirrung über die korrekte Wegführung. Richtig wäre gewesen, in Bichelbach in Richtung Berwang die Fernpassstraße zu verlassen und durch die Skigebiete Berwang und Kelmen zu fahren. Wir durften hier die ersten Kletterversuche an Rampen mit zweistelligen Steigungsprozenten machen und anschließend das Abfahren bei ebenso steilen Straßen bei Regen üben.

Nachdem dies alles problemlos überstanden war, fuhren wir in Richtung Hahntennjoch. Auf einem kleinem Schotterplatz davor warteten wie dann auf unsere beiden Verpflegungswagen, um uns vor der eigentlichen Tagesaufgabe noch einmal zu stärken und ggf. wärmere Sachen anzuziehen. Dann nahmen wir das Hahntennjoch in Angriff. Einige hatten hier mehr andere wenigen stark zu kämpfen, aber Jörg hatte wohl nicht zu viel versprochen – es war schon mehr als nur ein Warmfahren. Man musste schon etwas kräftiger in die Pedale treten, um oben anzukommen.

Ein längerer Aufenthalt auf dem Pass war auf Grund der kalten Temperaturen nicht möglich und so zogen wir es vor, so schnell wie möglich die Abfahrt in Angriff zu nehmen. Auch freilaufende Kühe konnten uns dann nicht mehr an der erfolgreichen Beendigung der ersten Etappe hindern.

Das Hotel in Imst war relativ  schnell gefunden, die Räder wurden schnell mit dem Gartenschlauch abgespült (warum durften eigentlich die Räder nicht auf dem Radträger transportiert werden? Jetzt waren sie bestimmt schmutziger als sie je auf einem Radträger unter einer Plane geworden wären!?!) und dann ging es auf die Zimmer und in die Duschen. Um 19:00 Uhr gab es Essen und danach verzogen sich einige auf die Zimmer und andere zum Fussball gucken in den TV-Raum.

Morgen geht es weiter nach Susch, hoffentlich dann bei trockenem Wetter und immer noch guter Laune in der Gruppe.

 

Ciao

Jörg